Asiatischen Hornisse (Vespa velutina nigrithorax)
Die Vespa Velutina, auch bekannt als die Asiatische Hornisse, ist charakteristisch schwarz-braun gefärbt und mit ungefähr 2,4 cm ein bisschen kleiner als unsere heimische Hornisse (Vespa crabro). Erstmals wurde die Vespa velutina im Jahr 2004 in der Gegend um das französische Bordeaux gesichtet. Heute breitet sie sich in ganz Europa aus und macht Bienen und Imkern und Imkerinnen in Deutschland das Leben schwer.
Bienen stehen ganz oben auf dem Speiseplan
Zur Aufzucht der Brut verwendet die V. velutina tierisches Protein als Nahrung. Je nach Angebot werden Aas und unterschiedliche Beutetiere, insbesondere aber Insekten aller Art verfüttert. Zum Nahrungsspektrum zählen, neben der bevorzugt gejagten und hier heimischen Westlichen Honigbiene (Apis mellifera), die bis zu 80 Prozent der Beute ausmacht, unter anderem weitere Hautflügler (Hymenoptera) sowie Fliegen, Mücken, Libellen und Käfer. Die ausgewachsene Asiatische Hornisse ernährt sich bevorzugt von kohlenhydratreicher Nahrung wie Nektar, reifen Früchten und zuckerhaltigen Baumflüssigkeiten.
Eine geschickte Jägerin
Das Jagdverhalten dieser invasiven Art unterscheidet sich grundlegend von dem einheimischer Hornissen. Sie fängt die Honigbienen nicht auf dem Flugbrett oder Flugloch ab. Stattdessen attackiert die Hornisse im Sinkflug die Arbeiterinnen beim Ein- und Ausfliegen aus ihrer Behausung. Völker der Vespa velutina können sich regelrecht auf Bienenstände im Umfeld ihrer Nester einfliegen. In diesem Fall drohen hohe Flugbienenverluste. Da das betroffene Bienenvolk seine Flugaktivität reduziert, kommt es zu Versorgungsengpässen und in Extremfällen zum Tod des Bienenvolkes. Schätzungen zufolge sind Hornissen in Frankreich in Gebieten mit starker Population für 20 bis 30 Prozent der Völkerverluste verantwortlich.
Gegen die Asiatische Hornisse ist bei uns noch kein Kraut gewachsen
Auch in Deutschland schwebt seit Jahren das Damoklesschwert dieser invasiven Art über der Imkerschaft. Wo die Vespa velutina schon angekommen ist, werden verschiedene Methoden ausprobiert, um der Plage Herr zu werden. Die deutschen Bienenhalter und Bienenhaltzerinnen sollten ihre Bienenstände aufmerksam beobachten, die Asiatische Hornisse erkennen lernen und Sichtungen umgehend melden. Die zuständigen Wespen- und Hornissenberatungen können eine große Hilfe sein.
Sichtungen melden
In Deutschland kann man auf www.velutina.de aktuelle Informationen über die invasive Hornissenart erhalten. Dort werden auch Sichtungen und Meldungen der Asiatischen Hornisse gebündelt und die zuständigen Behörden haben eine reelle Chance, zeitnah zu handeln. Momentan ist diese Plattform die einzige Möglichkeit, eine allgemeine Übersicht über das Vorkommen von Vespa velutina in Deutschland zu bekommen.